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1334. Juli 25. Steinau a. O. (in der stat czu der Stynav).

dys ist geschen und dirre brif gegebin an sencte Jacobis tage apostoly.

Johann, Herzog von Schlesien u. H. zu Steinau [Grotefend, Stammtaf. etc. II, 11], vergleicht sich mit Rate seiner Mannen mit seinen Brüdern Hzg Heinrich v. Schlesien, H. zu dem Sagan, u. Hzg Konrad, H. von der Olsin (Oels) [Grotefend a. a. O. II, 8 u. 9], und gelobt, ihnen und ihren Erben seine Lande, Städte und Häuser (Festen) mit allem Zubehör in keiner Weise zu entfremden; es wäre denn, daß er gefangen oder befehdet würde und von seinen Feinden Schaden erlitte. Müßte er deswegen eine Feste versetzen oder verkaufen, so solle er sie seinen Brüdern oder ihren Erben anbieten. Vermögen diese sie nicht zu lösen oder zu kaufen oder Geld darauf zu entleihen, so mag er sie mit Willen und Rat seiner Brüder einem andern versetzen oder verkaufen, jedoch unter Vorbehalt eines Lösungs- oder Rückkaufsrechts für sich, seine Brüder und ihre Erben. Vermacht er seinem ehelichen Weib ein Leibgedinge, so soll das ihm nicht an diesem Gelübde schaden. Bricht er dieses, daß er also seinen Brüdern oder ihren Erben sein Land entfremden wollte, so sollen diese seine Städte, Häuser und Lande einnehmen und Landherren, Bürger und Gemeine sich zu ihnen halten, bis er hinreichende Sicherheit für das Halten dieses Gelübdes gegeben hätte.

Z.: Seine und seiner Brüder Mannen H. Nycuschin burkcrevyn (d. h. Burggraf sc. v. Dohna), H. Henrich von Goryn (Guhren), Henrich v. Heynchyn (Hänchen, Kr. Freystadt?), Jacusch v. Ploczk (Plock), Nykil v. Kotvycz (Kottwitz), H. Hankin Pf. zu Wartinberg (Deutsch-Wartenberg, Kr. Grünberg), Ausf. dieses, Hannuz Grellyn, hzgl. Schreiber.


Glogauer Stadtarch. Orig. Perg., dessen Siegel jetzt fehlt [Minsberg, Gesch. d. Stadt u. Festung Groß-Glogau I (1853), S. 208*, erwähnt kurz diese Urk. und gibt dann eine ausführliche Beschreibung des Siegels, das also damals (um 1853) noch vorhanden war. Laut Umschrift nannte Johann sich noch heres Polonie, dux Slesie, dominus Stinavie]. Nicht ganz fehlerfrei abgedr. b. Grünhagen u. Markgraf, Lehns- u. Besitzurkunden Schlesiens etc. I (1881), S. 135/136; auszüglich: Die Inventare der nichtstaatlichen Archive Schlesiens. II. Kreis und Stadt Glogau (Cod. dipl. Sil. XXVIII), ed. Wutke (1915), S. 20/21 Nr. 61.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke.